Transport Elektrorollstuhl
14. Oktober 2021 | #Scewo Family #Tipps & Tricks

Mit dem Elektrorollstuhl unterwegs in Zug, Bus und Tram

Die öffentlichen Verkehrsmittel halten für Rollstuhlfahrer so einige Hindernisse bereit. Der Einstieg in viele, insbesondere ältere Züge, Busse und Trams ist ohne fremde Hilfe oft unmöglich. Wenn man stressfrei von A nach B reisen möchte, gibt es einiges zu beachten. Wir haben in unserer Community nachgefragt und Tipps & Tricks zusammengestellt.

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Ich bin oft mit dem Rollstuhl im ÖV unterwegs und bin immer froh, wenn alles geklappt hat. Meine grösste Sorge ist jeweils, dass der Fahrstuhl am Bahnhof kaputt ist oder die Rampe beim Zug/Bus nicht funktioniert.
Sara

Zugänglich dank Rampe

In vielen Zügen, Bussen und Trams gibt es einen Bereich, der speziell für Rollstuhlfahrer reserviert ist. Zudem gibt es innen und aussen Rollstuhlknöpfe, mit denen Du dem Fahrer signalisierst «ich brauche Unterstützung». Solltest Du auf Hilfe angewiesen sein, wird ausserdem empfohlen, möglichst weit vorne einzusteigen. So kannst Du den Fahrer auf Dich aufmerksam machen. Die Türen, die mit einer Rampe ausgestattet sind, erkennst Du jeweils am Rollstuhlzeichen.

Unterwegs mit dem Zug

Wer in der Schweiz Hilfeleistungen beim Ein- oder Aussteigen auf Zugfahrten benötigt, muss diese mindestens eine Stunde im Voraus anmelden. Die SBB stellt dazu eine Gratisnummer zur Verfügung. Alle grösseren Bahnhöfe, auch Stützpunktbahnhöfe genannt, sind mit einer Hebebühne ausgestattet. Solche Bahnhöfe sind auf dieser Karte aufgeführt. Dort findest Du zudem Informationen zu Infrastruktur, Treffpunkten und Kontaktangaben, solltest Du weitere Infos benötigen.

Ein ähnliches Angebot gibt es auch in anderen Ländern wie zum Beispiel Deutschland oder Holland. Wie der Service funktioniert, unterscheidet sich von Land zu Land. Die Informationen findest Du jeweils auf der Website der Bahngesellschaften. 

Wir haben Dir ein paar Links zu verschiedenen Bahngesellschaften herausgesucht:

Lily unterwegs im Rollstuhl
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In Holland kann ich mich eine Stunde vor meiner Reise bei Nederlandse Spoorwegen (niederländisches Bahnunternehmen) anmelden und sie organisieren Unterstützung für mich. Dies klappt fast immer einwandfrei.
Lily

Busfahren mit dem Elektrorollstuhl

In der Schweiz sind heute viele Busse absenkbar, doch selbst dann bleibt eine Stufe zum Einsteigen bestehen. Ausserdem gibt es nach wie vor Busstationen, die nicht für Personen mit Rollstuhl geeignet sind, oder Buslinien, die nur Handrollstuhlfahrer befördern. Es empfiehlt sich also in jedem Fall, die Verbindungen vorher zu überprüfen und nachzuschauen, ob die Stationen und Verkehrsmittel rollstuhlgängig sind. In der Schweiz sind zudem fast alle Busse mit einer Rampe ausgestattet (meist bei der zweit vordersten Türe), die vom Busfahrer zum Ein- und Aussteigen ausgeklappt werden kann.

Lily unterwegs im Rollstuhl
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Wenn ich mit meinem Rollstuhl im öffentlichen Verkehr unterwegs bin, sind Stufen die grösste Herausforderung für mich. Gibt es keine Stufen, hat es oft Rampen, doch da hat es meist einen Abstand zwischen Bahnsteig und Zug. In dieser Lücke bleiben die kleinen Räder meines Rollstuhls dann oft stecken.
Lily

Mit dem Elektrorollstuhl Tram fahren

In der Stadt Zürich und Agglomeration gewährleistet mindestens jedes zweite Tram einen stufenlosen Einstieg. Zudem sind heute neben Bussen auch viele Trams in der Schweiz und in Deutschland mit ausklappbaren Rampen ausgestattet. Allerdings sind noch weit nicht alle Haltestellen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet. Auch hier empfiehlt es sich, vor der Reise die Webseite des jeweiligen Verkehrsverbunds zu konsultieren und nachzuschauen, ob die Haltestellen rollstuhlgängig sind. Hinweise, ob ein Tram für Rollstuhlfahrer geeignet ist, findest Du im Fahrplan oder teilweise auch bei den Anzeigetafeln der Haltestellen. 

Hier findest Du eine Anleitung der SBB, wie Du herausfindest, welche Verkehrsmittel barrierefrei sind.

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Die Hilfsbereitschaft meiner Mitmenschen ist sehr gross, viele bieten mir ihre Hilfe von sich aus an. Ansonsten frage ich einfach danach.
Sara

Mit BRO unterwegs im öffentlichen Verkehr

Die grösste Sorge von Rollstuhlfahrerin Sara ist, dass der Fahrstuhl am Bahnhof nicht funktioniert oder sie Stufen nicht überwinden kann. Hier bietet BROs Treppenmodus eine Ausweichmöglichkeit. Mit ihm meisterst Du auch Bahnhöfe, die in Sachen Barrierefreiheit weit hinterherhinken.

BRO eignet sich wie andere Elektrorollstühle für die Nutzung im öffentlichen Verkehr. Da du mit BRO auf zwei grossen Rädern unterwegs bist, besteht zum Beispiel auch keine Gefahr, in kleinen Lücken stecken zu bleiben. Dennoch gibt es ein paar Dinge zu beachten. Du findest sie in der Bedienungsanleitung.

Wenn Du unsicher bist, ob beispielsweise Dein Arbeitsweg mit BRO und den öffentlichen Verkehrsmitteln vereinbar ist, melde Dich gerne bei uns. Wir haben bereits einige Verkehrsmittel und Bahnhöfe getestet, weitere kommen laufend dazu. 

Hast Du Erfahrungen zum Teilen?

Hast Du weitere Tipps für die Reise mit dem Elektrorollstuhl in den öffentlichen Verkehrsmitteln? Oder hast Du einen Bahnhof entdeckt, der ohne BRO nicht möglich ist?